Wie entsteht der wasserstoffinduzierte Sprödbruch?
Einflussgrössen und Vermeidungsmassnahmen
Voraussetzungen für wasserstoffinduzierte Sprödbrüche sind
- das Vorhandensein eines Wasserstoffangebots
- während des Fertigungsprozesses
- im Betrieb der Schraube auf der Baustelle - der Werkstoffzustand
- die mechanische Beanspruchung der Schraube
Nur bei einem kritischen Zusammenwirken aller drei genannten Grössen ist die Gefahr eines wasserstoffinduzierten Sprödbruchs gegeben.
Optimierung im Fertigungsprozess
(werksseitig durch EJOT)
Vereinfacht gesagt wird im Fertigungsprozess bei der Oberflächenbehandlung die Freisetzung von Wasserstoff minimiert. Bei der Wärmebehandlung wird auf optimale Kern- und Randhärten sowie ausreichende Zähigkeit des Werkstoffs geachtet. Zudem wird die Wasserstoffbeladung durch eine Wasserstoffarmglühung nochmals reduziert. Vor Auslieferung werden die Schrauben zu dem noch einem Belastungstest unterworfen, um das Risiko noch weiter zu minimieren.
Optimierung im Verarbeitungsprozess auf der Baustelle
Eine effiziente Massnahme zur Reduzierung der Gefahr von wasserstoffinduzierten Schäden ist die Verwendung von Dichtscheiben. EJOT empfiehlt für alle selbstbohrenden und gewindefurchenden Schrauben der JA-, JZ- und JT-Familie entsprechende Ausführungen mit vorassemblierten Dichtscheiben an.Erhöhter Schutz während und nach der Montage
Dichtscheiben reduzieren die mechanische Beanspruchung und begrenzen Vorspannkräfte bzw. Zugspannungen der Schrauben. Die sichtbare Komprimierung der Dichtscheibe während des Verschraubens ermöglicht ein kontrolliertes Anziehen der Bohrschraube. Ein Abreissen des Schraubenkopfs oder das Überdrehen des Schraubengewindes während der Montage wird wirkungsvoll vermieden.Oberflächenschutzschichten der Profilbleche, die durch den Verschraubungsvorgang Gefahr laufen, beschädigt zu werden, lassen sich mithilfe der Dichtscheiben sicher abdecken. Der aufvulkanisierte Kunststoff zeichnet sich durch eine hohe Witterungs- und UV-Beständigkeit aus. Somit ist die Einschraubstelle bis zum Abschluss der Bauarbeiten vor Witterungseinflüssen geschützt. Durch die vergrösserte Auflagefläche der Dichtscheiben werden zudem die Werte der Durchknöpftragfähigkeit erhöht.